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Alle Standorte des LVR-Industriemuseums haben am 1. Mai von 11-18 Uhr geöffnet, ausgenommen davon sind der Peter-Behrens-Bau & der Oelchenshammer.

Grafik Industrieanlage

Gartenzwerg „Ewald Zappenduster“

1996

Gartenzwerg mit roter Mütze, einer Stirnlampe, weißem Bart. Er ist schmutzig und trägt eine blaue Uniform.

Gartenzwerg „Ewald Zappenduster“, 1996, Keramik, 29 x 19 x 15 cm, Inv.-Nr.: rz 99/729 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann

Der Bergbau geht, die Nostalgie bleibt. Ende der 1990er Jahre verschwanden nach und nach die Steinkohlenzechen aus dem Ruhrgebiet. Die entstehenden Brachen wurden aufbereitet und neu genutzt, zum Beispiel als Parklandschaften.


„Ewald Zappenduster“, der Bergmann mit dem grünen Daumen, war das Maskottchen der Landesgartenschau Lünen 1996. Ziel der Gartenschau war es, „eine durch den Bergbau geschundene Landschaft für die Natur zurückzuerobern“. Auf einer 56 ha großen Fläche, die zum Teil Bergsenkungen bis zu 12 Metern aufwies, wurde eine Gartenlandschaft als Naherholungsgebiet im Lünener Süden geschaffen. Ein Maskottchen aus dem Bereich des Bergbaus schien für diese Gartenschau angebracht.


Die Ausstellungsmacher zeigten Fantasie: Ein etwa 30 cm hoher Gartenzwerg sollte in das Reich der Märchen und Fabelwesen einladen. Dabei wurde bewusst auf das Bild der Bergbau treibenden Zwerge in Fabeln und Märchen zurückgegriffen. Zwerge sind kleine geisterhafte Wesen und oft Besitzer großer Schätze, die sie in unterirdischen Verstecken bewachen. Überhaupt wohnen die Zwerge nach dem Volksglauben zumeist unter der Erde. In zahlreichen alten Sagen graben sie nach Silber und Gold und heben Schätze. Zwerge als Bergmännlein sind wie die Berggeister verantwortlich für viele, schwer erklärlich Phänomene in Bergwerken. Sie erscheinen den Bergleuten und treiben ihren Schabernack mit ihnen. Auch die sieben Zwerge, bei denen Schneewittchen Unterschlupf fand, gruben nach Erz und Gold.


Ewald Zappenduster, der Ruhrgebietsbergmannszwerg, trägt Bergmannskleidung, doch statt eines Helms eine rote Mütze, auf der eine Grubenlampe thront. Sein Arbeitsgerät ist der Presslufthammer. Er arbeitet damit zwar nicht mit den modernsten Abbaumethoden, aber immerhin moderner als die Zwerge der Sagen. Der Kohlenstaub hat ihn bei der Arbeit verschmutzt. Der übliche lange weiße Bart eines Zwerges darf nicht fehlen – und der Bart ist trotz der Arbeit sauber geblieben. Mit seinem grünen Daumen, den er jedem Betrachter präsentiert, zeigt er seine erfolgreiche Feierabendkarriere als Hobbygärtner an.


Im "Zwergen Kaufhaus" konnten Besucher*innen der Gartenschau Ewald Zappenduster käuflich erwerben.


Weitere Informationen zum Projekt "Stadt, Land, Garten – Zur Kulturgeschichte des Nutzgartens"


Burkhard Zeppenfeld


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