Gärtnern im Jahreslauf
Die Arbeit im Garten hat sich im Laufe der Jahrhunderte wenig verändert. Noch immer ist die Bewirtschaftung eines privaten Nutzgartens wenig mechanisiert, viele Handgriffe wie Umgraben, Hacken und Jäten sind anstrengend und durch die häufig gebückte Haltung mühsam. Auch die Gartengeräte sind nahezu unverändert, wie der Blick in historische Gartenbücher und Ratgeber zeigt. Spaten, Hacke, Harke, Grubber, Pflanzkelle, Pflanzholz, Schnur oder Gießkanne sehen seit Jahrzehnten nahezu gleich aus.
Die wiederkehrenden Jahreszeiten bestimmen das Wachstum der Pflanzen und geben dem Gärtner den Rhythmus vor. Für die Entstehung der Jahreszeiten ist die geneigte Erdachse entscheidend. Bei dem Lauf der Erde um die Sonne in einem Jahr ist die nördliche Erdhalbkugel im Sommer der Sonne zu- und im Winter abgeneigt. Der unterschiedliche Neigungswinkel, mit dem die Sonne auf die Erde scheint, bedingt eine unterschiedliche Intensität der Einstrahlung.
Diese rhythmische Abfolge von wenig Licht und niedrigen Temperaturen zu intensiver und langer Sonneneinstrahlung und hohen Temperaturen lässt den Vegetationszyklus entstehen. Denn neben Wasser und Nährstoffen brauchen Pflanzen Wärme und Sonne. Das Sonnenlicht wirkt über die Photosynthese. Dabei erzeugt die Pflanze Baustoffe, die sie zum Wachstum und zur Bildung von Samen und Früchten benötigt.
Im Frühjahr, wenn die Tage langsam länger und wärmer werden, beginnt das Gartenjahr mit Säen und Pflanzen und setzt sich im Sommer mit Hacken, Gießen und ersten Ernten fort. Im Herbst wird weiter geerntet, und im Winter genießt der Gärtner seine Erträge und bereitet das nächste Gartenjahr vor. Viele Gartenbücher, Ratgeber und Zeitschriften gliedern den Arbeitskalender eines Gärtners nach den Jahreszeiten. Neben der genauen Kenntnis der Gartenarbeit ist reichlich Erfahrung Voraussetzung zum erfolgreichen Gärtnern.