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Challenge: Hoch hinaus!

In unseren Fabriken gab es viele Probleme zu lösen. Das erste stellte sich schon bei der Ankunft von Materialien: Oft musste erst einmal alles nach oben geschafft werden. Schwere, nasse Stoffe und vieles mehr wurde Treppen hochgeschleppt. Anders war es zum Beispiel im Peter-Behrens-Bau in Oberhausen. Er wurde direkt mit Aufzügen gebaut und als Lagerhaus genutzt. Wie ein Aufzug funktioniert und wie ihr selbst einen bauen könnt, seht ihr in unserem Video.

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Wie geht ihr diese Challenge an?

Würdet ihr auch einen Aufzug bauen, um etwas nach oben zu transportieren? Oder doch eher ein Katapult? Lasst es uns wissen!

Wenn ihr möchtet, zeigen wir euer Ergebnis unten in unserer Tüfteleien-Galerie. Schickt uns einfach ein Foto von eurer Lösung:
Probiert.Kapiert@lvr.de

Noch Fragen? Einfach fragen!

Tüfteleien-Galerie

Aufzug von Indira
Aufzug von Indira (Blick von oben)
Katapult von Stefanie
Aufzug von Sonja

Historischer Hintergrund

Die Geschichte des Personenaufzugs

Gebäude mit bis zu 163 Etagen und über 800 Metern Höhe, wie das aktuell weltweit höchste Gebäude – der Burj Khalifa in Dubai – wären ohne Aufzüge nicht denkbar. Aber auch frühere Wolkenkratzer kamen nicht ohne aus.

Sichere Personenaufzüge wurden ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt. Bis dahin waren Aufzüge kaum gesichert und wurden meist nur für Waren eingesetzt. Notbremsen musste der Fahrgast bedienen – und die wurden meist zu spät gezogen.

Schutz vor Absturz

1854 erfand Elisha Graves Otis eine Schutzvorrichtung für einen Aufzug. Dazu setzte er eine Wagenfeder ein, die durch das Gewicht der Kabine am Seil gespannt war. Bei einem Seilriss sprang die Feder auf und verhakte sich seitlich in den gezahnten Führungsschienen. Otis entwickelte das Sicherungssystem weiter. 1878 stellte er den Fliehkraftregler vor. Er übertrug damit eine Technik, die sonst bei der Dampfmaschine genutzt wurde: Gewichte drehen sich mit dem Rad, auf dem die Seile des Aufzugs laufen. Dreht sich das Rad zu schnell, werden die Kugeln durch Fliehkraft nach außen getrieben und blockieren so ein Seil, das die Notbremsung einleitet. So wurde gebremst, sobald der Aufzug zu schnell wurde.

Neues System für große Höhen

In den 1880er Jahren machte Bergingenieur Friedrich Koepe eine wichtige Erfindung. Im Bergbau wurde bisher Trommelförderung eingesetzt, die Kabine hing also an einem Seil, das sich auf eine Trommel auf- und abwickelte. Bei großer Tiefe musste die Trommel immer größer werden, damit mehr Seil aufgewickelt werden konnte. Daher war dieses System begrenzt und nicht für große Fördertiefen geeignet. Koepe hatte eine andere Idee: Das Seil sollte nicht aufgewickelt werden, sondern frei auf einem Rad laufen. An beiden Enden des Seils hingen Kabinen. Ein Seil verband die beiden Kabinen unten und glich das Eigengewicht der Seile aus. Auf beiden Seiten des Antriebsrads war so annähernd das gleiche Gewicht. Mehrere Seile liefen nebeneinander auf der Treibscheibe und sorgten für mehr Sicherheit, weil so jedes einzelne Seil entlastet wurde. Erstmals baute Koepe diesen Seiltrieb 1877 in der Bochumer Zeche Hannover ein.

Mit der Kombination von Treibscheibe und der von Werner von Siemens erstmals für Aufzüge eingesetzten Elektrizität, zusammen mit mechanischen Schutzvorrichtungen, wurden sichere Aufzüge und damit ab der Jahrhundertwende auch neue Gebäudehöhen möglich. Die ersten Wolkenkratzer entstanden. Das Prinzip aus dem Bergbau wurde in New York 1903 im Beaver Buildung für Personenaufzüge genutzt; über eine Höhe von 55 Metern.

Im Oberhausener Peter-Behrens-Bau gibt es einen Personenaufzug und einen Lastenaufzug, ursprünglich waren beide für Lasten ausgerichtet. Der Lastenaufzug wird von sieben Seilen gehalten und trägt 6 000 Kilogramm oder 73 Personen, über eine Höhe von ca. 20 Metern. Es handelt sich um einen Treibscheibenaufzug mit mehreren Umlenkungen über Rollen.

Beaver Building
Im Beaver Building in New York hingen die Aufzüge an Seilscheiben. Die Karte ist von 1905. Abbildung: New York Public Library

Haughwout-Gebäude
Als erster Personenaufzug gilt der Lift im Haughwout-Gebäude in Manhattan von 1857, New York.
Foto: Cervin Robinson, 1970 / National Park Service

Präsentation des Seilaufzugs im New Yorker Chrystal Palace
1854 präsentierte Elisha Graves Otis eindrucksvoll seine Idee einer Schutzvorrichtung für einen Seilaufzug im New Yorker Chrystal Palace.
Abbildung: Copie de gravure ancienne

Weitertüfteln? Hier: